Das Bild für dieses Dia habe ich auf einer Frachtschiffreise (Nord- und Ostsee) gemacht, zu der ich auch eine Reportage geschrieben habe. Zu diesem Bild ist dieser Text entstanden:
Uns Landratten aus den Bergen fasziniert die Unendlichkeit dieses Horizonts ganz besonders. Keine Berge, keine Hügel, nichts steht im Weg rum, man hat freie Sicht bis sich der Blick verliert in der Weite. Ab und zu in der Ferne ein Schiff, aber sonst ein unendlicher Blick in die See und in den Himmel. Sitzt man hinten auf dem Schiff, zieht sich die Wasserspur diesem Horizont entgegen, löst sich irgendwann auf, verliert sich in der Unendlichkeit, wird von der See verschluckt, endet im Nichts. Sitzt man da zwei oder drei Stunden, so ist das die beruhigendste Beruhigung. Das Auge hat zwar was zu sehen, aber die Sinne entspannen sich, die Gedanken verlieren sich im Nichts, die Einfachheit dieses Bildes ist gewaltig und genügt dem Dasein vollends. Es ist ein spektakuläres Bild, aber ohne Hektik. Es ist ein sich dauernd veränderndes Bild, aber die Veränderung passiert mit einer angenehmen Langsamkeit, die alle paar Minuten für eine neue Entdeckung gut ist – eine neue Wolke am Himmel, eine leichte Biegung der Wasserspur, ein paar Möwen im Vorbeiflug, ein Schiff als kleiner Punkt weit weg, die sinkende Sonne, die sich plötzlich im Wasser spiegelt. So sitzt man da und lässt das Buch Buch sein, schaut und schaut und schaut und schaut ...Ich wünsche allen ein schönes Sommerkino 2006. Das Programm finden Sie hier.